Das Schulsystem raubt einem die besten Jahre der Jugend.
Das ist zumindest die Meinung vieler Schülerinnen. Statt in die Welt zu ziehen, sie kennen zu lernen und praktische Erfahrungen zu machen sitzen sie mindestens 8 Stunden in einem Gebäude, das sie nur verlassen, um nach Hause zu gehen und dort wieder zu lernen. Ein Schultag endet nämlich oft nicht mit dem Stundenplan, sondern mit Hausaufgaben, Lernen für Klausuren, Referaten und Tests. Oft bleibt keine Zeit mehr, um seinen eigenen individuellen Wünschen wie Freizeitaktivitäten, Sport oder Freundschaften nachzugehen. Dadurch entsteht kein Ausgleich mehr zwischen Arbeit und Freizeit, da etliche Aufgaben Tag für Tag dazukommen. Viele Lehrkräfte denken, dass die Schülerinnen nur dieses eine Fach haben und alle Zeit dafür zur Verfügung
steht. Dementsprechend soll alle Aufmerksamkeit für jede Stunde, jede Klausur, jeden
Tag auf mehrere Unterrichtsstoffe gelegt werden. Schülerinnen sind überfordert und doch nimmt nur ein kleiner Teil Rücksicht darauf. Das Privatleben, in dem es gerade in der Pubertät viele Umbrüche und Probleme gibt, muss oft vollständig vernachlässigt werden, wodurch häufig psychische Probleme auftreten. In der Schule herrscht überwiegend nur Theorie und keinerlei Praxiserfahrungen. Natürlich kommt es hierbei auf das Fach an, jedoch fehlt vielen Schülern der Bezug zu der praktischen Erfahrung, durch die sie die Dinge oft viel besser nachvollziehen können. Denn durch bloßes Rechnen von Bilanzen in BWL, Binomialkoeffizienten in Mathe oder Atomberechnung in Physik ist den Schülern in den meisten Fällen überhaupt nicht klar, wofür sie dies rechnen und auf was dies in der Realität anzuwenden ist. Sie lernen mit Intergralen, Gemeinkostenzuschlagssätzen und chemischen Zusammensetzungen, aber haben doch keine Ahnung, was das nun eigentlich aussagt. Der überwiegende Teil in Mathe oder Deutsch z.B. ist für die Zukunft irrelevant. Die Bewertung einer Lehrkraft erfolgt nicht selten nach Sympathie. Das bedeutet, die Noten und der Abschluss liegen gewissermaßen in dessen Beurteilung. Das „Lernen“ an sich ist in den Schulen kein effizientes Lernen. Es wird auf Masse alles in den Kopf reingeprügelt und auswendig gelernt. Nach der Klausur ist meist der größte Teil vergessen. Lernen hingegen bedeutet Kenntnisse zu verinnerlichen, wovon man unter diesem Zeit- und Leistungsdruck weit entfernt ist. Ein anderes Thema ist z.B. der Sportunterricht in der Oberstufe. Warum ist es wichtig Schülerinnen Teams wählen zu lassen, in denen den weniger Sportlichen bzw. Beliebten das Gefühl vermittelt wird, als letztes übrig zu bleiben. Dazu kommt der Wettbewerb, der auch in den anderen Fächern besteht. Gerade Schüler messen sich im Sport und stellen ihre Fähigkeiten unter Beweis. Jedoch wird auch im Sport ein kleiner Teil von Einheiten behandelt, von denen manche
Schüler ihre Stärken nicht unter Beweis stellen können und somit trotz aller
Anstrengungen schlecht bewertet werden, genau wie in anderen Fächern. Was das alles mit dem Selbstwertgefühl eines Schülers/einer Schülerin macht, ist den
Lehrkräften völlig unbewusst. Statistiken und Studien zufolge leidet jeder dritte Schüler an depressiven Verstimmungen durch den Erwartungsdruck. Wenn es Schüler*innen nicht gelingt, diesem gerecht zu werden, wertet das ihr Selbstwertgefühl enorm herunter. Sie geben sich auf, haben kein Interesse mehr in der Welt und sehen die schönen Dinge, die nach der Schulzeit auf sie warten, nicht mehr.

Leni Dubrall

Von adminiz

Richtig geiler Admin

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