Als Schüler merke ich oft, wie schwierig es geworden ist, aus der eigenen Komfortzone
auszubrechen.
In einer Welt, die so vernetzt ist, wie nie zuvor, könnte man denken, dass wir ständig mit
neuen Ideen und Perspektiven konfrontiert werden.
Stattdessen bleiben viele von uns – mich eingeschlossen – in ihrer sozialen oder
digitalen Bubble stecken.
Aber warum ist das so?
Algorithmen schaffen digitale Echokammern
Einer der Hauptgründe dafür ist die Art und Weise, wie soziale Medien funktionieren.
Plattformen wie Instagram, TikTok oder Snapchat zeigen uns fast nur Inhalte, die zu
unseren Interessen passen.
Das liegt an den Algorithmen, die so programmiert sind, dass sie uns möglichst lange
auf der Plattform halten.
Das Ergebnis ist, dass wir hauptsächlich Dinge sehen, die unsere Meinung bestätigen
oder unseren Geschmack treffen.
Andere Ansichten oder Themen, die vielleicht herausfordernd wären, tauchen kaum auf.
Es ist, als würden wir ständig in einer Echokammer leben, die uns vor allem zeigt, was
wir schon kennen und mögen.
Bequemlichkeit und Gewohnheit
Aber es liegt nicht nur an den sozialen Medien.
Auch im Alltag bleiben wir oft bei dem, was wir kennen.
Unsere Freunde denken oft ähnlich wie wir, und unsere Hobbys haben wir schon lange.
Warum sollten wir uns mit etwas beschäftigen, das uns unsicher oder unwohl fühlen
lässt?
Es ist einfach leichter, in der eigenen Komfortzone zu bleiben, anstatt etwas Neues zu
probieren oder sich auf andere Meinungen einzulassen.Bestätigungsfehler: Wir suchen, was uns recht gibt
Psychologisch gesehen suchen wir oft nach Dingen, die uns recht geben.
Wenn ich zum Beispiel eine starke Meinung zu einem Thema habe, neige ich dazu, nur
Inhalte zu lesen oder anzuschauen, die diese Meinung unterstützen.
Das macht es noch schwerer, sich mit anderen Perspektiven auseinanderzusetzen.
Unsere sozialen Gruppen als Verlängerung der Bubble
Auch in der Schule ist das spürbar.
Meistens bleiben wir in denselben Freundeskreisen, und die Gespräche drehen sich oft
um ähnliche Themen.
Man trifft selten jemanden, der komplett anders denkt oder lebt, weil wir uns in diesen
vertrauten Kreisen wohlfühlen.
Aber genau dadurch verpassen wir die Chance, uns weiterzuentwickeln und neue Dinge
zu lernen.
Warum das problematisch ist
Wenn wir immer in unserer eigenen Bubble bleiben, wird es schwieriger, andere
Meinungen zu akzeptieren oder gemeinsam Lösungen zu finden – sei es in der Schule, in
der Politik oder in der Gesellschaft.
Außerdem halten wir uns selbst davon ab, Neues auszuprobieren und an
Herausforderungen zu wachsen.
Wie wir aus der Bubble rauskommen können
Es gibt aber Wege, unsere Komfortzone zu verlassen.
Zum Beispiel können wir bewusst nach Meinungen suchen, die anders sind als unsere
eigenen, oder neue Erfahrungen machen, wie ein Hobby ausprobieren oder mit Leuten
sprechen, die wir nicht so gut kennen.
Auch Diskussionen mit Menschen, die eine andere Sichtweise haben, können unseren
Horizont erweitern.
Ja, es ist bequemer, in der eigenen Bubble zu bleiben.
Aber ich habe gemerkt, dass die spannendsten Erfahrungen oft dann passieren, wenn
ich den Mut habe, mich auf etwas Neues einzulassen.
Es ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich, die Komfortzone zu verlassen – für uns selbst und für die Welt um uns herum.
von Konstantin Paulicks