Von Konstantin Paulicks
Schulsozialarbeit und Präventionsprogramme
In manchen Schulen gibt es wirklich Fortschritte, wenn es um Unterstützung bei privaten oder psychischen Problemen geht. Sozialarbeiter oder Schulpsychologen stehen als Ansprechpartner bereit, und es werden immer öfter Programme angeboten, die uns helfen sollen, mit Stress, Mobbing oder sogar Depressionen besser umzugehen.
Aber nicht alle Schulen sind gleich gut ausgestattet. Manche haben feste Anlaufstellen, zu denen man jederzeit gehen kann, wenn man Hilfe braucht. Andere – vor allem in kleineren Orten – haben das leider nicht. Für Schüler, die schon mit ihren Problemen zu kämpfen haben, macht das die Situation noch schwieriger.
Das Problem mit der Stigmatisierung
Ein großes Hindernis bleibt das, was andere über einen denken könnten. Viele von uns trauen sich nicht, über ihre Probleme zu sprechen, weil sie Angst haben, als „anders“ oder „schwach“ abgestempelt zu werden. Und ehrlich gesagt: Genau das hält viele davon ab, sich überhaupt Hilfe zu holen – auch mich hat es lange Zeit davon abgehalten.
Ich habe zum Beispiel selbst erlebt, wie schwer es ist, über Mobbing oder meine Depression zu reden. Ich hatte immer die Angst, dass ich nicht ernst genommen werde oder dass es peinlich sein könnte, da man mit der Krankheit . Das hat mich lange davon abgehalten, etwas zu sagen, und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin. Genau deshalb setze ich mich heute dafür ein, dass solche Themen enttabuisiert werden.
Die Herausforderung für Schulen
Ich kann aber auch verstehen, dass Schulen nicht alles leisten können. Lehrer sind keine Therapeuten, und sie haben schon genug damit zu tun, den Unterricht zu managen. Trotzdem wünschen wir uns oft, dass sie mehr geschult wären, damit sie zumindest erkennen, wenn jemand Hilfe braucht, und wissen, wie sie uns unterstützen können.
Was sich ändern muss
Es ist klar, dass sich einiges ändern muss. Wir brauchen mehr Schulsozialarbeiter und Psychologen, die direkt vor Ort sind und ansprechbar bleiben. Außerdem sollten Lehrer besser vorbereitet werden, wie sie mit psychisch belasteten Schülern umgehen können. Und das Wichtigste: Wir müssen endlich aufhören, über psychische Krankheiten zu schweigen.
Solange man sich schämen muss, über solche Themen zu sprechen, wird es immer Schüler geben, die nicht die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Schulen sind nicht nur dazu da, uns Mathematik oder Englisch beizubringen. Sie sollten auch ein Ort sein, an dem unsere psychische Gesundheit ernst genommen wird. Denn nur so können wir wirklich wachsen – und das nicht nur fachlich, sondern auch als Menschen.