McDonald’s – 32.000 Restaurants weltweit, 6,5 Millionen verkaufte Burger pro Tag und über 60 Millionen Kunden, die tägliche eine McDonald’s Filiale betreten. Damit zählt das am 20. Dezember 1948 in San Bernardino (Kalifornien) gegründete Unternehmen heute zu einem der größten Fastfoodketten der Welt. Aber wie schafft es McDonald’s täglich Millionen von Kunden zu haben?
Bereits in frühen Jahren hat McDonald’s das sogenannte Franchise-Modell angeboten. Das bedeutet, dass ein Neuunternehmer mit genügend Kapital eine Lizenz für das Franchise Unternehmen kauft. Mit dieser Lizenz kann dann der Neuunternehmer eine Filiale an einem von McDonald’s vorgegebenen Standort eröffnen. Durch dieses raffinierte System konnte sich McDonald’s schnell verbreiten. Außerdem kontrolliert McDonald’s die Lage der Filialen, sprich es gibt nicht zu viele Restaurants auf einen Standpunkt. Außerdem sind die Standpunkte meistens an Orten, wo sich viele Menschen befinden, und diesen wird es dann so leicht wie möglich gemacht die Filiale zu betreten. Viele Filialen sind Bspw. in Einkaufspassagen oder an gut befahrenden Straßen mit einer Kreuzung, einem Kreisel oder einem Fußgängerüberweg zu finden. Durch die Präsenz an vielen verschiedenen Standorten kann McDonald’s seinen Kunden eine vertraute Umgebung und den gleichen Geschmack auf einem großen Teil der Welt bieten.
Mithilfe von intelligentem Marketing lockt McDonald’s täglich die Menschenmassen in ihre Filialen. Bunte Designs, Spielzeuge zu aktuellen Kinofilmen, Treuepunkte, Gewinnspiele und Bestellterminals machen den Kunden den Einkauf in einer McDonalds Filiale so angenehm wie möglich.
Das wahrscheinlich größte Erfolgsrezept von McDonald’s ist die Kinderfreundlichkeit. Es beginnt bereits bei der Bestellung. Die Bedienungstheke ist in den Filialen tief gehalten, damit die Kinder ebenfalls Augenkontakt zu den Mitarbeitern halten können und sich nicht ausgeschlossen fühlen. Weiter geht es bei der Zusammenstellung des Happy Meals (Kinder Menü): In diesem ist ein kleines wählbares Spielzeug enthalten, das meistens aus einem aktuellen Kinofilm stammt.
Die Spielzeuge sind meistens für einen Monat verfügbar, danach gibt es eine neue Spielzeugkollektion. Um alle Spielzeuge aus einem Zeitraum zu erhalten, müssten die Kinder 8-12 Mal im Monat zu McDonald’s gehen. Dadurch versucht das Unternehmen die Kinder bereits früh an das Unternehmen zu binden und somit im besten Fall lebenslange Kunden zu gewinnen. Des Weiteren gibt es in vielen Filialen einen Spielplatz für die Kinder und einen Junior Club. Auch Geburtstagspartys für Kinder werden von McDonald’s in der Filiale angeboten und organisiert. Es wird also viel Aufwand betrieben, um den Kindern ein Verlangen nach McDonald’s einzuprägen.
Aber auch die Erwachsenen Kunden sind nicht befreit von dem cleveren Marketing. Die meisten Restaurants sind mittlerweile auf dem neusten Stand und haben Bestellterminals und bieten digitale Bestellungen per App an, in der man zusätzlich noch MyMcDonald’s (Treuepunkte) sammeln kann. Um diese Treuepunkte sammeln zu können benötigt man allerdings die McDonald’s App, bei der man
einen Account mit den Nutzerdaten erstellen muss. Dadurch bekommt McDonald’s Zugriff auf die Daten des jeweiligen Kunden und kann eine Datenanalyse über diesen erstellen. Somit können dem Nutzer der App personalisierte Angebote oder Vorschläge gemacht werden, wodurch dieser potenziell noch mehr kauft. Der Nutzer profitiert dabei durch den Geldbetrag, den er ausgibt. Für 1€ Bestellwert
wird auf dem MyMcDonald’s Konto dann 10 Punkte gutgeschrieben. 200 Punkte kann man dann bspw. für einen kleinen Café oder für eine kleine Pommes einlösen.
Kunden, die an den Kassen bestellen, bleiben aber nicht verschont von dem Marketing. In den meisten Filialen sind fünf Fernseher über der Kasse platziert, auf diesen sind 7 Fokuspunkte verteilt. Es wird dadurch die perfekte Anzahl an Informationen für den Kunden bereitgestellt, die dieser mit seinem Kurzzeitgedächtnis aufnehmen kann. Die Produkte, die McDonald’s dem Kunden am liebsten
verkaufen möchte finden sich meistens in der Mitte der Bildschirme wieder. Bei diesen handelt es sich oft um Sonderkollektionen, welche einen höheren Preis haben als die normalen Burger. Auf dieses Produkt werden die Kunden dann oftmals durch besondere Farbkombinationen oder Animationen aufmerksam gemacht.
Im besten Fall entscheidet sich der Kunde nun für das beworbene Produkt, falls sich dieser aber gegen das Produkt entschiedet hat er noch den teureren Preis des Burgers im Kopf. Dadurch soll der Kunde einen höheren Referenzwert für den Einkauf bekommen. D.h. der Kunde ist bereit einen höheren Preis als vorher zu zahlen. Da der Kunde den teureren Preis der Sonderkollektionen im Hinterkopf hat,
wirken die alten Preise der „normalen“ Burger auf den Kunden günstiger, was dazu führt, dass dieser vielleicht einen Burger mehr kauft.
McDonald’s hat das Marketing revolutioniert und für ihren Gebrauch optimiert. Sie schaffen es, dass
ihre Kunden „nimmersatt“ von McDonald’s sind. McDonald’s liebt das, du auch?